Historie des Gartens
Der Kunstmaler Walter Waentig, seit 1920 Eigentümer von Hesses Haus, war ein ausgesprochener Naturliebhaber und
ausgeprägter Vogelfreund, der sich sehr um den Naturschutz der Region verdient gemacht hat.
Um den heimischen Vögeln Brutplätze und Rückzugsmöglichkeit auf seinem Grundstück zu ermöglichen, ergänzte er die Baumpflanzungen Hesses um weitere Bäume und Büsche. Die dadurch zunehmende Verschattung des Geländes war vermutlich der Anlass, die alten Blumenrabatten aus Hesses Zeiten nach und nach aufzugeben.
Die Nutzpflanzen (Obstbäume) und Gemüsebeetanlagen wurden lange Zeit allerdings weiter betrieben.
Unter Walter Waentig wurde etwa 1929 auch die Blechgarage unter dem alten Kastanienbaum errichtet. Sie beherbergte den Chrysler von Waentig, was für damalige Zeiten eine kleine Sensation war.
Bis zu den 70er Jahren wurden einige neue Kletterpflanzen an der Fassade ergänzt (grosse Pfeifenwinde, fuchsrote Jasmintrompete, Kletterrose „New Dawn“).
Die von Hesse beschriebene Glycinie und der wilde Wein überdauerten die Zeiten im kräftigen Wurzelstock, obwohl sie immer wieder radikal reduziert wurden.
Der radikalste Einschnitt erfolgte erst Ende der achtziger Jahre durch Verkauf/Bebauung des gesamten östlichen Gartenbereichs: Die uralten Obstbäume selten gewordener Sorten aus Hesses Zeiten wurden -ohne, dass man die Sorten und Standorte festgehalten hatte- gefällt und verheizt. Die Treppenstufen aus Natursteinen, die in das Gelände führten, wurden weggerissen. Einzelne zerbrochene Treppenstufen sind noch im Gelände verstreut zu finden. Der Steingarten unterhalb der Veranda wurde abgegraben. Das Wohnhaus verlor durch diesen Geländeverlust die Hauptausrichtung in Bezug auf Terrasse und Veranda.
Auch die von Hesse beschriebenen 3 Gartenbrunnen sind verschüttet und konnten bisher nicht gefunden werden.
Der Garten verwilderte schliesslich nach und nach und diente zeitweilig als Lagerstätte für Abfall.